Die BELTRETTER – Bewahrt Fehmarn! ist Teil der Bewegung – haben heute vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Fehmaranerin Malin als heroische Kämpferin gegen das gigantische Tunnelprojekt präsentiert. Der Grund: Zum Ende der Verhandlungen rund um die geplante feste Fehmarnbeltquerung wollen wir unserem Widerstand erneut Ausdruck verleihen.
Die 22-jährige Malin ist seit Jahren Galeonsfigur der BELTRETTER-Bewegung und kämpft gegen das geplante Milliarden-Projekt. Als Teil unserer Sammelbewegung aus fast 100 Organisationen, politischen Vereinigungen, Unternehmen und Kommunen sorgt sich die junge Studentin um die Ostsee und um ihre Heimatinsel Fehmarn. Mit Appellen via Video auf YouTube, einer Online-Petition mit rund 200.000 Unterzeichnern und kreativen Aktionen auf der Insel Fehmarn hat Malin schon in der Vergangenheit auf die drohenden Umweltschäden, die der Bau des Tunnels verursachen würde, aufmerksam gemacht.
Anlass von Malins Auftritt: Zum Ende der Verhandlungen im größten Umweltrechtsverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik soll es um die Klage von Malins Heimatinsel Fehmarn gegen das Brandschutz-Konzept in einem der weltweit längsten Tunnel gehen.
Fehmarn soll den Brandschutz des Tunnels verantworten!
Fehmarn – eine Kommune mit nur etwas mehr als 12.000 Einwohnern – soll den Brandschutz im längsten Absenktunnels der Welt verantworten. Ein Irrsinn! Dagegen wehrt sich die Stadt Fehmarn, die bislang nur über freiwillige Feuerwehren verfügt. Allein die jährlichen Personalkosten für eine Berufsfeuerwehr beziffern Gutachter mit mindestens drei Millionen Euro. Hinzu kommen die Kosten für Fahrzeuge, Geräte und Gebäude. Die Kosten sollen zwar vom Land Schleswig-Holstein getragen werden, es stellt sich aber die Frage, warum überhaupt der deutsche Steuerzahler dafür aufkommen soll, während allein die Dänen von den Tunnel-Mauteinnahmen profitieren wollen.
“Dieses Bauprojekt mitten in einem wichtigen Meeresschutzgebiet ist an sich bereits ein großer Skandal. Skandalös ist aber auch, dass Feuerwehrleute von Fehmarn im schlimmsten Fall im Absenktunnel ihr Leben aufs Spiel setzen müssen und der deutsche Steuerzahler für den Brandschutz zahlen soll, während die Dänen die Erlöse der Maut einstreichen”, kommentiert Malin Binding wütend.
Malin setzt sich bereits seit Jahren gegen das gigantische Bauprojekt ein – unter anderem mit Petitionen, Appellen, Youtube-Videos und kreativen Aktionen. “Der Bau dieses überdimensionierten und mit Blick auf die niedrigen Verkehrszahlen vollkommen überflüssigen Tunnels bedroht Umwelt, Ostsee, seltene Riffe und meine Heimatinsel. Wir kämpfen weiter, damit dieses Desaster nie Realität wird”, so Malin.
“Politiker haben sich vom Tunnelprojekt hinters Licht führen lassen.”
Die BELTRETTER haben bereits zur Eröffnung des Verfahrens am 22. September mit einer Aktion vor den Leipziger Kongresshallen, in die das Gericht aufgrund des großen öffentlichen Interesses umgezogen war, protestiert. Die Kritiker haben auch dort vor der drohenden Zerstörung durch das gigantische Bauvorhaben gewarnt. Für den längsten Absenktunnel der Welt müsste ein 18 Kilometer langer und 200 Meter breiter tiefer Graben ausgehoben werden – und das mitten in einem europäischen Meeresschutzgebiet. Damit entstünde die größte Baustelle Nordeuropas.
“Falsche Verkehrsprognosen, falsche Kostenberechnungen, heruntergespielte Umweltschäden, dramatische Planungsmängel: Viele Politiker haben sich von dem dänischen Tunnelprojekt hinters Licht führen lassen. Wir hoffen, dass das Gericht genauer hinschaut, auch das Brandschutz-Konzept kritisch hinterfragt und sich nicht von der Armada aus Anwälten der Tunnelplaner beeindrucken lässt”, sagt BELTRETTER-Sprecherin Karin Neumann.